Die Volkshochschule erhält zu ihrem 100-jährigen Jubiläum einen der beiden Preise der Burgergemeinde Bern. Aus diesem Anlass haben wir mit Georg Thormann, dem Präsidenten der Kommission Engagements in Kultur und Gesellschaft,gesprochen.

Herr Thormann, die Volkshochschule Bern erhielt einen der diesjährigen Preise der Burgergemeinde Bern im Wert von 75 000 Franken. Bitte erklären Sie uns, wofür der Preis steht.
Georg Thormann: Wir vergeben die Preise der Burgergemeinde Bern dieses Jahr zum
ersten Mal in dieser Form. Zuvor gab es je einen Kultur- und einen Sozialpreis, welche nun zusammengelegt wurden. Mit den letztes Jahr in Kraft getretenen neuen Leitlinien der Engagements in Kultur und Gesellschaft definiert die Burgergemeinde ihre Preisvergabepraxis neu. Unsere Preise gehen an Institutionen, Aktivitäten und Personen aus
allen Bereichen unseres Engagements in der Kultur und Gesellschaft. Neben der

Es braucht Bildung, damit man sich entsprechend in die Gesellschaft eingeben kann und diese Bildung vermittelt die Volkshochschule Bern.

Neben Volkshochschule Bern erhält in diesem Jahr auch die Frauenzentrale Bern einen Preis. Weshalb hat die Volkshochschule Bern einen der diesjährigen «Preise der Burgergemeinde Bern» verdient?
Georg Thormann: Wir haben eine Kommission für «Engagements in Kultur und Gesellschaft», welche die Preisträger evaluiert und dem Kleinen Burgerrat zur Wahl vorgeschlagen hat. Beide Preisträgerinnen – die Volkshochschule Bern, wie auch die Frauenzentrale Bern – feiern heuer ihr 100-Jahre-Jubiläum. Diese Jubiläen waren bei der Entscheidung ein wichtiges Kriterium, weil wir damit ein über 100-jähriges Engagement anerkennen dürfen. 100 Jahre muss man schliesslich erst mal durchhalten können! Die Volkshochschule Bern ist ein Paradebeispiel für unseren Themenschwerpunkt «Ermöglichung/Schulung zur Teilhabe und Mitwirkung an Kultur und Gesellschaft». Es
braucht Bildung, damit man sich entsprechend in die Gesellschaft eingeben kann und diese Bildung vermittelt die Volkshochschule Bern. Sie vermittelt eine besondere Bildung, nämlich eine, die niederschwellig erreichbar ist. Man braucht kein Hochschuldiplom, um an der Volkshochschule Bern Bildung zu konsumieren. Sie vermittelt Bildung, die eine breite Bevölkerungsschicht anspricht – von Sprachen über Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft bis zu Tanz und kreativen Tätigkeiten. Das ist genau das, was wir mit unseren Engagements in Kultur und Gesellschaft umschreiben. Mit dem Preisgeld investiert die Volkshochschule Bern in die Zukunft und Entwicklung des Kursangebots. Die Gesellschaft ist im Wandel und die Volkshochschule muss diesem Wandel auch entsprechen – unser Preis bietet die Chance, das Kulturangebot dem Wandel anzupassen.

Durchschnittlich etwa 10 000 Teilnehmende aus der Stadt Bern und Umgebung profitieren jährlich vom vielseitigen Angebot der Volkshochschule Bern. Das ist eine wirklich breite Kundschaft!

Warum glauben Sie, ist die Volkshochschule Bern neben anderen Bildungsinstitutionen wichtig?
Georg Thormann: Neben der Förderung des niederschwelligen Lernens zieht die Volkshochschule ein grosses Publikum an: durchschnittlich etwa 10 000 Teilnehmende aus der Stadt Bern und Umgebung profitieren jährlich vom vielseitigen Angebot. Das ist eine wirklich breite Kundschaft! Zudem ist die Volkshochschule Bern eine Bildungspartnerin für Institutionen und Firmen, bei welchen sie den Weiterbildungsbedarf in gezielte Massnahmen umsetzt.

Was verbindet die Burgergemeinde mit der Volkshochschule Bern?
Georg Thormann: Ich würde sagen, dass die Burgergemeinde eine ähnliche Geisteshaltung hat, zumindest im Sinne ihres Engagements: Die Volkshochschule Bern wie auch die Burgergemeinde engagieren sich zu Gunsten der Allgemeinheit in Bern und Umgebung.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Volkshochschule Bern?
Georg Thormann: Schlicht und einfach Erfolg! Ich wünsche der Volkshochschule Bern Erfolg in der Weiterentwicklung der Kursangebote und in der Erwachsenenbildung. Zudem wünsche ich mir für sie, dass dieser leichte Zugang zur Bildung auch von der Gesellschaft genutzt wird, so dass aus 10 000 Teilnehmenden 20 000 werden.

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