Als Bub zog es mich auf der Schützenmatte – damals 2x im Jahre ein Rummelplatz – geradezu magisch zur Geisterbahn. Obwohl ich wusste: alles nur Bretter, Tücher, Puppen, Elektrowägelchen und Schienen, die mit Sicherheit wieder nach draussen führen, Erschrecken und wohliges Gruseln stellten sich ein und – wurden genossen!

Ein Beitrag von Hans Witschi

Das Allgemeinmenschliche Phänomen

Als Erwachsener von heute ist man selbstverständlich aufgeklärt und glaubt nicht mehr an Geister. Egal aber, wie rational, wie vernünftig oder gar wissenschaftlich wir denken, nur wenige von uns sind völlig immun gegen die Erfahrung des Unheimlichen, gegen das Gruseln oder nächtliche Angst. Wer hätte im Dunklen noch nie das Gefühl gehabt, verfolgt zu werden, wer hätte noch nie geheimnisvolle Schatten gesehen oder Geräusche gehört?
Umfragen oder Studien zeigen: über die Hälfte der Menschen hat schon Unerklärliches erlebt. Und ein erheblicher Prozentsatz glaubt an Gespenster. Ja, es gibt sogar „Ghosthunter“, die versuchen, Gespenster aufzuspüren und mit ihnen in Kontakt zu treten…

„Lenore“, eine Ballade des deutschen Dichters Gottfried August Bürger. Illustration von Frank Kirchbach (1896).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lenore_(Ballade)

Die Literatur und das eigentliche Thema

Texte, in denen Gespenster eine zentrale oder doch eine wichtige Rolle spielen sind in der Literatur Legion, und zwar in allen Gattungen, bis in die Gegenwart. Und wie Filme, die sich mit dem Fantastischen in verschiedenster Gestalt befassen, ihr Publikum finden, lassen sich heutige Leserinnen und Leser immer noch in den Bann von gut erzählten Gespenstergeschichten ziehen.

Wir beschäftigen uns also nicht allgemein mit Gespenster- oder Aberglaube oder gar mit der Parapsychologie. Es geht uns um Literatur. Wir wollen die ausgewählten Werke auch geniessen, die Freude an ihnen, die Bewunderung für sie erhöhen, indem wir schauen, was ihre literarische Qualität ausmacht.

Selbstverständlich setzen wir uns auch ihrer Wirkung aus, vom wohligen Gruseln bis zu nachdenklich machendem Schrecken und diskutieren, wodurch der Autor oder die Autorin sie erreichen. Aber geht es nur um sie, nur um Nervenkitzel, Sensation? Wird das Übersinnliche, Fantastische, Schaurige in Zusammenhänge gestellt, mit andern Themen und Phänomenen verbunden? Mit welchen?

Auch über das Gespenstische hinaus, wird es viel Spannendes und Unterhaltsames zu entdecken geben!

Reichhaltig, spannend und auch unterhaltsam: Kurs buchen!

Hören Sie Hans Witschi in unserem Quick-Talk: https://blog.vhs-bern.ch/2020/04/29/quick-talk-hans-witschi/

Hans Witschi ist ehemaliger Lehrer für Deutsch an einem Gymnasium, Regisseur und Schauspieler.

Kursstart am 18. Januar.

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