Technologie begleitet uns im Alltag auf Schritt und Tritt. Wir tragen smarte Telefone in der Tasche, fahren elektrisch unterstützt Velo oder ärgern uns, wenn der Drucker mal wieder nicht das ausspuckt, was er sollte. Welche Auswirkungen Technologien auf die Gesellschaft haben und wo Politik und die Wirtschaft gefordert sind, untersucht die Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS.

Ein Beitrag von Fabian Schluep

Technologie kann uns Antworten geben auf drängende Fragen und Lösungen bieten für Probleme, denen wir als Gesellschaft gegenüberstehen. Sie kann Hoffnungen wecken und Ängste schüren. Die Stiftung TA-SWISS hat die Aufgabe, neue Technologien zu untersuchen und deren Auswirkungen auf einzelne Menschen und auf die ganze Gesellschaft abzuschätzen. In einer Veranstaltungsreihe gibt TA-SWISS Einblicke in ihre Arbeit.

Technologiefolgen-Abschätzung (TA) hat ihre Wurzeln im Menschenrechtsdiskurs nach dem Zweiten Weltkrieg und im Aufbau der Demokratien Europas. Die Einführungsveranstaltung ist der Geschichte der TA und den Grundlagen ihrer Aufgabe gewidmet. Diese Aufgabe steht im Zeichen der Demokratie – nämlich eine Brücke zu schlagen und den Dialog zu fördern zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft angesichts kontroverser Technologien, die viele Menschen in ihrem Alltag betreffen.

Danach folgen Veranstaltungen zu einzelnen Projekt-Themen:

  • Um Vertrauen geht es bei den sogenannt sozialen Robotern und um die Frage, welche Beziehungen Menschen zu ihnen haben. Menschen lassen sich auf Maschinen ein, weil diese vorgeben, dass sie Empathie besitzen, oder weil sie Gefühlsregungen simulieren. Sind solche Roboter vertrauenswürdig? Beispielsweise in der Betreuung betagter oder dementer Menschen sind soziale Roboter als Helfer höchst umstritten; sie haben aber das Potential, Pflegende und betreute Menschen zu unterstützen.
Illustration: Hannes Saxer
  • Selbstfahrende Autos könnten die Schweizer Verkehrslandschaft in den kommenden Jahren umfassend verändern. Sie könnten neue innovative Mobilitätsangebote ermöglichen, aber auch den öffentlichen Verkehr infrage stellen. Welche Fragen müssen geklärt werden, bevor selbstfahrende Autos in der Schweiz freie Fahrt haben?
  • Umstritten und skandalträchtig ist das vierte Thema Genome Editing. Diese Technologie, die 2020 mit dem Nobelpreis gewürdigt worden ist, erlaubt, das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen verhältnismässig unkompliziert zu verändern – und zwar so genau wie nie zuvor. Doch damit lassen sich auch illegale und ethisch umstrittene Eingriffe durchführen, wie etwa der Versuch des chinesischen Forschers He, der die DNA von zwei Embryonen verändert hat; die Zwillinge kamen 2018 zur Welt.
  • TA-SWISS gibt Einblick in die Quantentechnologie. Als Quantensprung wird sie seit Längerem gehandelt, doch konkrete Anwendungen gibt es noch kaum. Welchen wirklichen Nutzen die Technologie bringen könnte und was noch immer Zukunftsmusik ist, behandelt die letzte Veranstaltung der Reihe.
Einblicke in brandaktuelle Themen, vorgetragen von Spezialistinnen und Spezialisten auf ihrem Gebiet: Veranstaltungsreihe buchen!

Start am 31. Mai 2021 .

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